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Sonntag, 17. März 2013

Ostereiergestaltung mit Wachsmustern und Farbe


Im heutigen Beitrag zur Ostereiergestaltung beschreibe ich die Reservetechnik, die auch als Wachsbatiktechnik bezeichnet wird. Diese Gestaltungsvariante ist euch eventuell schon vom Blaudruck her bekannt. Das auf den Stoff aufgestempelte Wachs verhindert dabei an dieser Stelle die Verbindung mit der Farbe und hinterlässt eine weiße Stelle bzw. ein weißes Muster auf dem Stoff.




Die in der sorbischen Region und in der Lausitz meist verbreiteste Technik zur Gestaltung der Ostereier ist die Reservetechnik. Das Charakteristische für diese Technik umfasst, dass in den aufeinander folgenden Arbeitsschritten Stellen auf der Eieroberfläche mit Wachs überdeckt werden. Das bekannte Kerzenwachs wird mit möglichst reinem Bienenwachs gemischt. Wer einen Imker kennt, fragt bei diesem nach Bruchstücken aus den vorgefertigten Rückwänden für den Wabenrahmen nach. Diese überzeugen durch einen sehr hohen Reinheitsgrad des Bienenwachses. Das Mischungsverhältnis geben die "Künstler an der Kalkwand" nicht so richtig an. Aber ein Geheimnis macht auch keiner daraus. Am Ende zählt, dass das Gemisch eine gute Haftbarkeit gewährleisten muss. Nach einigen Versuchen mit der Mischung gelingt es sicherlich jedem.
Auf Ostereierbörsen und Ausstellungen bieten die Austeller nicht nur die schönsten Ostereier an, es besteht auch die Möglichkeit, ein ganzes Sortiment an Werkzeugen für wenig Geld zu erwerben. Im zweiten Foto zeige ich ein solches Sortiment aus geformten Federkielen und Stecknadeln mit Glas- oder Porzellanköpfen.

Eier mit dem 1. Wachsmuster auf einem weißen Untergrund und nach dem ersten, einem gelben Farbbad

Nun können wir daran gehen, dem Ei seine ersten Wachselemente aufzutragen.

Detailfoto vom Anbringen der ersten Wachsmuster entlang der Bleistiftmarkierung

Nach dem Musterauftrag kommt das Ei in sein erstes Farbbad. Zur Beachtung sei erwähnt, dass es zunächst in der hellsten Farbe bei Zimmertemperatur gefärbt wird. Wärmere Farbbäder würden das Wachs wieder ablösen. Nach der Trocknung trägt man auf die erste Farbgebung weitere Wachstupfer auf, bis diese ein ganzes Muster ergeben. Die mit dem Wachs "versiegelten" Stellen gewährleisten, dass die Schale darunter keine Farbe annimmt. Nun färbt man die Eier im nächst dunkleren Färbegang. Diese beiden Schritte sind mit der wachsenden Fingerfertigkeit um einen, zwei oder noch mehr Schritte erweiterbar. Im nun folgenden Foto zeige ich die Entstehung eines Ei's über mehrere Stufen hinweg.


Demoschale mit 5 Mustereiern für 5 Arbeitsschritte der Batiktechnik


Nach einer Trockenzeit von ca. zwei Stunden wird das Wachs von der Oberfläche des Ei’s entfernt. Dafür benötigen wir die Wärme einer brennenden Kerze, mit deren Hilfe das Wachs zum Schmelzen gebracht wird.

Mit dem Teelicht wird das zuvor aufgebrachte Bienenwachs flüssig gemacht

das nun flüssige Bienenwachs entfernt man mit einem weichen Tuch

Einmal vom Wachs befreit können mit leichtem Öl die kleinen Kunstwerke versiegelt werden. Gleichzeitig erhalten sie durch das Ölen und Bürsten einen besonderen Glanz und eine besonders schöne Tiefenwirkung.

durch leichtes Öl und bürsten erhält das Ei sein glänzendes Aussehen

2 Kommentare:

Dies und Das vom Neckarstrand hat gesagt…

Egbert, schon allein wegen dieser vielen Ostereier würde sich eine Reise in die Lausitz lohnen.
Ich bin jeden Tag wieder aufs Neue begeistert von den Techniken, die du uns nahe bringst.
Einen schönen Sonntag wünscht dir
Irmi

Egbert Büschel hat gesagt…

Liebe Irmi,
der bunte Reigen geht noch ein wenig weiter. Ich wünsche dir viel Freude an diesen österlichen Meisterwerken.

egbert