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Samstag, 23. März 2013

Ostereiergestaltungskurs, Teil II

kleine Eierkunde für Unkundige (also für mich selbst)
 


Wem sich der Luxus bietet, direkt beim Bauern (ungestempelte) Hühnereier kaufen zu können, der sollte dies unbedingt machen. Dafür sprechen zwei Gründe. Grund1 lautet, die sonst störenden Zahlen auf der Schale sind nicht vorhanden. Grund 2, die Eier der "glücklichen" Hühner besitzen im Vergleich zu ihren Artgenossen hinter Gittern das dickere Fell, respektive die dickere Eierschale. Diesen Vorteil lernt man in den vielen Phasen der Ostereigestaltung und Verarbeitung sehr schätzen. Allein die Vergrößerung des zweiten Loches am anderen Ende des zukünftigen Osterschmucks kann einem die Haare zu Berge stehen lassen. Gerade beim letzten Klick zieht sich klack ein langer Riss durch die Kalkschale. Unbrauchbar! Beim zweiten Versuch gelingt es hoffentlich besser.
Die Eier, der den Hahn selbst noch kennenden Hühner, gelangen über einen rein manuellen statt maschinellen Transport auf den weiteren Weg zur Verpackung. In der Legebatterie hingegen fallen die weißen Kullerdinger von der rektalen Hühneröffnung auf ein Rost herab. Darauf rollen sie über ein nächstes, metallenes Rost weiter zu einem Förderband, an dessem Ende im optimalsten Falle schon der Sprung in die Eierschachtel stattfindet. Das auf solch einem harten Transport mancher Riss in der Kalkschale seinen Anfang genommen haben kann, versteht sich nun fast von selbst. Stelle man sich im Vergleich nur die weiche, warme Hand der Bäuerin vor, die das frisch dem Huhn entschlüpfte Ei aus dem Stroh hebt, in einen auch mit Stroh ausgelegten Weidenkorb hinein legt. Wow.

OK, bevor ihr nun dutzende Kilometer im Auto unterwegs seid, in den Dörfern jeden kläffenden Hund kennenlernt und dabei x-Liter Kraftstoff verbraucht, gebe ich euch einen Lösungsansatz mit auf den Weg.

Osterhase bei einer Eier Einkaufsfahrt, auf der Rückfahrt liegen die frischen Eier auf der Ladefläche seines Autos



Nehmt das schnöde rund-weiße Ding, dass unter eueren Händen den höchsten Olymp der Ostereiergestaltungskunst erklimmen soll, zwischen die Finger. Dann dreht ihr das Ei gegen das Licht einer Glühlampe mit einer hohen Wattzahl. Diese "Durchleuchtung" bringt unsichtbare Risse sehr schnell zur Geltung und erspart euch manche Umsonstmühe und außerdem einige zusätzliche Portionen Rührei zu den Mahlzeiten.


Wie kommen die beiden Löcher ins Ei?
Alles was filigran und spitz ist, kann genutzt werden. Dazu zähle ich z.B. die Stopfnadel oder eine Rolladennadel. Die Profis arbeiten mit sehr kleinen Bohrern und ich empfehle für die Heimwerkerwerkstatt einen Eierpikser. Der Eierpikser findet vor dem Kochen eines Frühstücksei seinen Einsatz. Vielleicht liegt er schon jahrelang ungenutzt in einer Schublade für Küchengeräte. Nun erwacht er aus seinem Winterschlaf. Einmal das Ei oben und einmal unten gedrückt. Schon befinden sich zwei wunderbar+e, kleine Löchlein im Ei. Das Löchlein am dickeren Ende vom Ei vergrößert man durch wenige Stiche mit einer Stopfnadel auf ca. 3 - 4 Millimeter Durchmesser. Nun wollen wir das Eis ausblasen. Einem Herrn aus Görlitz bat ich vor einigen Wochen darum, mir diese Technik vorzuführen, damit ich einige Fotos schießen kann. Das Ergebnis dieser Aktion seht ihr im nächsten Bild:

 
bis das die Augen herauskullern, Eierausblasen nach Görlitzer Brunnen Art

Damit sich Dotter und Eiweiß gut ausblasen lassen, kann man hin und wieder mit der Stopfnadel in die "träge Masse" hineinstechen. Es hat sich weiterhin bewährt, die nun leere Eihülle mit warmen Wasser auszuspülen. Hierfür das Ei mit dem großen Loch in ein kleines Schälchen mit sehr warmen Wasser halten, durch das kleine Loch Luft ansaugen, so dass  Wasser ins Ei hinein gelangt. Einige Male kräftig schütteln und anschließend das Wasser wie schon geübt hinausblasen. Mit einem Essigwasserlappen reinigen wir unseren Eierrohling von Eiweiß- und sonstigen Rückständen. Danach halten Wachs und Farbe auf der Kalkoberfläche besonders gut. Am Ende die Rohlinge mit dem großen Loch nach unten zeigend auf dem Heizkörper mit einer Küchenkreppunterlage ablegen. So trocknet das 1., das 2. ...... das 99. Ei schön aus.
 
ganz schön knifflig erscheint mir diese Technik
 

 
Nun kann der Montag getrost kommen, denn dann starten wir mit den ersten Schritten zur Veredelung. Noch habe ich mich für keine der Techniken entschieden, werde ich färben und kratzen, werde ich nach dem ersten Wachsmuster das Ei färben und mit der nächsten Schicht beginnen, entscheide ich mich für ein Muster aus farbigem Wachs oder klebe ich ein Schleifenband auf die Schale .....? Fragen die die Eierwelt bewegen.





 

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja dann bin ich erst einmal höchst gespannt!
und wünsche euch einen kreaktiven Sonntag
♥-lich brigitte

Egbert Büschel hat gesagt…

Hallo Brigitte, die ersten Versuche am Morgen sind recht gut abgelaufen. Wir werden beide am späten Nachmittag mit Gestaltung von je einem Ei beginnen. Da sind wir beide selbst so gespannt wie du.
Wir werden die ersten Versuche dann zeigen.

Herzliche Grüße aus Dresden,
egbert

Birgit hat gesagt…

Na dann viel Spaß dabei Euch beiden! Welche Technik werdet Ihr bevorzugen? Ich wünsche Euch jedenfalls viel Spaß und tolle Einfälle ;-)
Herzliche Grüße
Birgit

Unknown hat gesagt…

Ich habe noch gar keine Osterdeko stehen.
Könnte eher die Weihnachtskugeln wieder raus holen.
Morgen werde ich mir ein paar Kirschzweige vom Wochenmarkt holen und damit etwas frühlingshaften Flair ins Haus zaubern.